Der Sassi und der Fisch
Zu den 29. Berliner Märchentagen standen Geschichten von Macht und Ohnmacht im Mittelpunkt.
Das Brasilianische Märchen, das unser Beitrag war, stellt die Frage gleich mehrfach: Der Sklavenjunge Bento gehört zu den Ohnmächtigen und doch kann er dem Kobold Sassi helfen. Der Sassi wiederum lässt Herren und Knechte nach seiner Pfeife tanzen und wird dennoch vom Fisch beinahe ins Wasser gezogen und vom Kater der Köchin geritten, wie ein wildes Pony. Der Fisch aber wird gegessen, ja dem Sassi wird sogar seine Fischhälfte vom Kater geklaut.
Wer hat nun die Macht? Der Kater etwa? Der aber wird von einem Holzscheit von Bento verjagt. Also hat selbst der ohnmächtige Bento Macht?
Die Frage nach Macht und Ohnmacht ist nur relativ zu beantworten – es kommt auf den Rahmen an und auf den Blickwinkel.
Sebastian Trimolt, Percussion, gibt mit den verschiedensten Instrumenten dem Märchen eine unverwechselbare Note, von der Athmosphäre eines Sonntagmorgens am Fluß bis zum Kribbeln des Ameisenhaufen; vom Sassitanz bis zum reitenden Kater. Spannend wird es noch mal am Schluss: Können die Kinder die Motive zu ordnen? Erinnern sie, welches Instrument was bedeutete? Und dann bekommen alle noch den Kobold-Abwehrzauber mit auf den Weg, denn den kann man ja immer brauchen, oder?
Es spielt und erzählt Claudia Maria Franck.
Premiere: 29. Berliner Märchentage, November 2018
Alter: 1. – 5. Klasse
Dauer: 45 min
Bühnenvoraussetzung: Breite mind. 6m, Tiefe min.3,5; Licht und Ton wären schön, können aber auch mitgebracht werden